Fünf Schritte zur Berechnung des GHG Footprints für KMU

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Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Wissenschaftler sind sich einig, dass nur eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau die gefährlichsten und irreversiblen Auswirkungen des Klimawandels begrenzen kann. Man kann viel über die Bedeutung einer genauen Berechnung des GHG Footprints lesen. Dennoch haben viele unserer Kunden große Schwierigkeiten mit der präzisen Messung von Treibhausgasen - und deren Reduktion. Obwohl eine verlässliche Footprint-Berechnung eine gewisse Komplexität mit sich bringen kann, glauben wir, dass für viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ein relativ einfacher Fünf-Schritte-Ansatz zur Berechnung des GHG Footprints ausreichend genau sein kann.

Allgemeine Methodologie

In Übereinstimmung mit den GHG Accounting Konventionen differenzieren wir zwischen dem Corporate Carbon Footprint (CCF), der den Impact einer Einheit (z. B. eines Unternehmens) berücksichtigt, und dem Product Carbon Footprint (PCF), der den Klima-Impact eines einzelnen Produkts bestimmt.

Für den Corporate Carbon Footprint (CCF) hat sich der folgende 5-Schritte-Prozess bewährt:

Basierend auf diesem Corporate Carbon Footprint kann ein Product Carbon Footprint (PCF) unter Verwendung einer Deckungsbeitragsrechnung-Logik berechnet werden, ähnlich wie bei bekannten Controlling-Tools. Um unnötige Komplexität zu vermeiden, ist die Entwicklung eines Reporting Frameworks, das durch Enterprise-Level-Technologie unterstützt wird, entscheidend. Bereits bestehende Datenquellen können für präzise, zeitnahe und umsetzbare Insights genutzt werden, die GHG-Verbesserungen vorantreiben. Das bedeutet auch, dass Teams, Produktmanager und Designer, Controlling und Management weniger Zeit mit der Suche und Eingabe von Daten verbringen und mehr Zeit damit, mit den Informationen zu arbeiten. Unser Framework hilft, relevante Datenpunkte schnell zu sammeln.

Der Fünf-Schritte-Ansatz

Vorbereitung Bestandsaufnahme

Der erste Schritt für unsere Kunden ist das Verständnis des gesamten Environmental Footprints, mit anderen Worten eine Art “CO2-Inventur“. Um die Bestandsaufnahme über die Emissions Scopes 1, 2 und 3 zu initiieren, müssen alle Geschäftsprozesse in der gesamten Value Chain identifiziert werden, die Carbon Quellen und Kohlenstoffbindung darstellen. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der gesamten Produktions- und Nutzungsprozesse, einschließlich der Lieferanten und Kunden – ganzheitlich von Cradle-to-Grave für Konsumgüter, Cradle-to-Gate für Investitionsgüter.

Es ist wichtig, den Reporting Scope und die Grenzen der Reporting Entity zu definieren. Nicht nur für die Zuordnung zwischen den Emissions Scopes 1, 2 und 3 ist es entscheidend, welche Teile des Unternehmens einbezogen werden müssen (und in welchem Scope), typischerweise unter Verwendung des „Control“-Konzepts. Für kleine Unternehmen wird dies einfach sein, da sie wahrscheinlich alle Geschäftsabläufe besitzen oder kontrollieren. In diesem Fall werden die Grenzen das gesamte Geschäft umfassen. Wenn die Struktur des Unternehmens jedoch komplizierter ist und Partnerschaften, Franchises, Joint Ventures umfasst, wird die Grenzziehung komplexer und kann einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtemissionen und die Zuordnung zwischen den Emissions Scopes 1-3 haben.

Identifikation von Aktivitäten, die Treibhausgas-Emissionen freisetzen

Nun, da Sie wissen, welche Teile Ihres Unternehmens Sie einbeziehen müssen, müssen Sie Aktivitäten in Ihrem Unternehmen identifizieren, die Treibhausgas-Emissionen freisetzen (oder reduzieren). Die Hauptaktivitäten Ihres Unternehmens, die Treibhausgas-Emissionen freisetzen, umfassen beispielsweise:

  • Elektrizitäts-/Gasverbrauch
  • Eigene Fahrzeuge
  • Geschäftsreisen (insb Flüge)
  • Mitarbeiterpendeln
  • Abfallentsorgung/Recycling

Datenerhebung

Um die Menge der Treibhausgas-Emissionen für die Aktivitäten, die Treibhausgas-Emissionen freisetzen, zu berechnen, müssen Kunden Daten für jede relevante emissionsfreisetzende Aktivität sammeln. Die meisten unserer Kunden haben bereits viele Informationen, die sie benötigen, um diese Daten zu sammeln, in irgendeinem ihrer Data Warehouses – Buchhaltung, ERP oder anderes IT-Systemen. Dies können aber auch der Elektrizitätsverbrauch in Gesamt-kWh sein (aus anderen Quellen). Oft besteht die Herausforderung darin, die richtigen Quellen im Unternehmen zu finden

Umrechnung der Accounting Daten in GHG Äquivalente mittels Emissionsfaktoren

Um die Treibhausgas-Emissionen für jede Aktivität in „GHG Equivalents“ zu berechnen, ist es notwendig, die Aktivitätsdaten in Emissions umzuwandeln, unter Verwendung von Emission Factors. Theoretisch ist dies einfach:

Aktivitätsdaten x Emissionsfaktor = Treibhausgas-Emissionen

In der Praxis kann es jedoch eine Herausforderung sein, den genauen GHG Conversion Factor für alle Teile der Value Chain zu bestimmen. Daher ist unser letzter Schritt jeder GHG Berechnung immer die Verifikation und Plausibilitätsprüfung aller Emissionen sowie das Benchmarking mit anderen Akteuren der Industrie.

Nachfolgende Identifikation von Wegen zur Reduktion von Emissions

Sobald Treibhausgas-Emissionen berechnet wurden, sollten diese Informationen genutzt werden, um Emissions zu reduzieren und den Fortschritt über die Zeit zu überwachen. Wir empfehlen, die Performance monatlich zu monitoren und intern zu reporten und eine Aufschlüsselung nach Organisationseinheiten bereitzustellen, um den Mitarbeitern zu helfen, lokale Ziele zu „ownen“.

Nachfolgendes Reporting von Emissions

Sobald Treibhausgas-Emissionen berechnet wurden, ermutigen wir unsere Kunden, diese Informationen zu reporten, auch wenn sie (noch) nicht gesetzlich dazu verpflichtet sind, diese Informationen zu veröffentlichen. Unser Ansatz zum Reporting von Emissions ist hier detailliert beschrieben.

Was nun?

Climate Change ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Um die Auswirkungen der globalen Erwärmung unter katastrophalen Effekten zu halten, ist „Net Zero“ der Maßstab. Unabhängig davon, was Ihre strategischen Klimaziele sind, haben Sie bis hierhin gelesen – wahrscheinlich mit gutem Grund. Vielleicht, weil Sie Ihren GHG Footprint reduzieren möchten und nach dem „Wie“ suchen. Wir können Sie nur ermutigen, „Net Zero“ zu Ihrem kurz- bis mittelfristigen Ziel zu machen. In Bezug auf das „Wie“ kann unser einfacher Fünf-Schritte-Ansatz zur Berechnung des GHG Footprints Ihnen dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. Weitere Details zu unserem Ansatz finden Sie in unserem Blg. Und wenn Sie mit unseren Experten sprechen möchten, können Sie uns gerne hier kontaktieren:

Standards zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen